Schon bei einem vagen Verdacht auf einen Schlaganfall sollten Sie schnell reagieren. Denn auch wenn wir Heilmittelerbringer, Logopädinnen, Ergo- und Physiotherapeuten, häufig gute Erfolge in der Rehabilitation erzielen können, so sind weder wir noch die Ärzte in der Lage, komplett zerstörte Strukturen zu reparieren. Daher ist es wichtig, die Hirndurchblutung möglichst schnell wieder herzustellen und frühzeitig mit gezielter Therapie zu beginnen.

Der link: taz.SchnelleHilfebeiSchlaganfall

Logopädinnen trainieren übrigens nicht nur eine „deutliche Aussprache“, wie es in dem Artikel gleich 2x erwähnt wird. Herr Appelt leidet unter Schluckproblemen – da hilft gezielte Schlucktherapie. Auch Übungen für die gelähmte, hängende Gesichtshälfte werden Bestandteil der logopädischen Behandlung sein. Außerdem finden wir mit dem Patienten und seinen Angehörigen Wege, die gestörte Kommunikation wieder zu normalisieren: Mit angepassten Übungseinheiten (z.B. zur Wortfindung), Tipps für Ehepartner und Pflegepersonal oder auch Ausweichen auf eine elektronische Sprechhilfe, falls das eigene Sprachsystem zu stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Der Erfolg der Behandlung, Erhalt der Lebensqualität, ist umso größer, je früher der Schlaganfall medizinisch behandelt wurde und umso lückenloser die nicht-medizinische, therapeutische Behandlung beginnt. Eine Therapiepause nach Entlassung aus der Akutklinik, bis zur Aufnahme in einer Reha/Kur oder ambulanter Behandlung in einer Praxis mindert die zu erreichenden Erfolge. Da das Hirn mit zunehmendem Alter weniger regenerationsfähig ist, gilt insbesondere für Ältere, aber auch für Jüngere: Schnell reagieren!